Reise nach Kolumbien, Panama mit den San Blas Inseln, Providencia, Jamaica, Haiti, Dominikanische Republik mit der Henryke VII- 2230 sm vom 23.10.11-12.02.12
Am 23.10.2011 holt uns Marc, unser Bootsboy aus Jamaica, am Flughafen von Curacao- eine der 3 ABC Inseln nördlich der venezolanischen Küste- bei 33 ° C ab.
Henryke liegt noch an Land in der Marina, welche vielen Schiffen während der Hurricanzeit Schutz bietet.
Fröhlich empfängt uns unser Freund Uwe Löhndorf, er ist schon seit 3 Tagen an Bord. Reisetaschen müssen wir über die hohe Leiter aufs Schiff bringen. Unter Deck, besonders im Küchenbereich schaut mich viel Dreck an.
Nächsten Morgen geht Henryke sehr vorsichtig zu Wasser, nachdem die Männer das neue Ruder montierten und ich wie im Backofen, bei der Hitze den Putzlappen schwinge, unterbrochen von Großeinkäufen im klimatisierten Supermarkt und Schwätzchen mit etlichen anderen Seglern.
Leider funktioniert der Generator – von Marc noch in Gebrauch-nicht.
Am 25.10.11 wird der Spibaum um 1 m verkürzt, um das schwere Gerät in Zukunft besser zu nutzen.
Per Mietwagen finden Uwe und ich endlich die Zoll- und Ausklarierungsbehörde, wo wir am nächsten Tag aber alle 4 erscheinen müssen.
Beim Bummel durchs nette holländische Willemstad fallen uns die vielen Markthändler von Venezuela auf, die von ihrer Küste kommend ihre Waren hier verkaufen.
Abendessen im Restaurant mit Meeresblick lässt endlich Urlaubsstimmung aufkommen.
Mit 380 l Diesel im Tank und 1000 l Wasser heißt es am 27.10.2011 Leinen los.
Richtung SW mit 4 BF aus Ost geht’s 9 Meilen zur Bucht Spanish Water, einer sehr schönen Ankerbucht.
„Hurra“ beim Sprung in den warmen Atlantik!
Um 4:00 Uhr morgens geht’s weiter zur Insel Aruba mit gekürztem Spibaum, 5 BF aus Ost, genießen wir 90 sm, segeln bis Secu Di Coco-Aruba und ankern vor riesigen Hotels, wo die „2 Uwes“ Brot und Trinkwasser holen. Wasser- und Teekonsum bei der Hitze ist enorm.
Nach Ruhetag weiter am 30.10.11, in guter Distanz zur piratenbekannten Küste von Venezuela vorbei an Los Manjes mit 6 BF aus O, wieder Butterflysegeln zur Bahia Honda in Kolumbien nach 106 SM in 14 Stunden, wo wir an einem beeindruckenden Naturerlebnis teilnehmen. Mehrere Stunden umgeben uns riesige gelbe und orangefarbene Blitzflächen, nachdem der Captain uns ein gutes Hühnergericht kochte.
Am nächsten Tag geht’s weiter bei 4 BF aus O zum Ankerplatz Cabo de Vela, lange begleitet von 8-10 Delphinen. Vorbeiziehende Fischer, leider ohne Fische, grüßen uns freundlich. Am kommenden Morgen werden einige Arbeiten verrichtet. Marc, in den Mast hochgezogen, befestigt Schutzstreifen fürs Segel. Uwe 2 wird zum Chromputz verdonnert. Ich putze und UHS bekocht uns wieder bestens nach starkem schiffsentsalzendem Regenguss- Wein und Bier fehlen nicht.
Hier in Kolumbien sieht die Küste trocken aus, mal Sandstrände zwischen Felsen vor flachen Hügeln. Abends ein herrlicher Sonnenuntergang. In der Ferne Musik von einem Fischerdorf, das wir am nächsten Morgen besuchen. Schlechter Wechselkurs und das bescheidene Angebot verleiden uns den Einkauf. Die Menschen sehen indianisch aus. Ja, wir sind in Kolumbien.
Zu meiner großen Freude repariert Marc die Seewasserpumpe an der Spüle.
Am 2.11.11 geht unsere Reise weiter gen West mit 3-4 BF aus N, später wieder Butterflysegeln. Unsere Stimmung wird immer entspannter und Henryke merkbar perfekter.
Abends wieder ein Naturereignis in den Wolken von Land kommend. Nicht endende sehr, sehr helle Blitze blenden mehrere Stunden unsere Sicht. Im Vorschiff wird es nun sehr ungemütlich.
Nach 5 Stunden Motorfahrt sind wir endlich nach 140 sm in 21 Stunden um 8:30 Uhr früh am Ankerplatz. Gyuayraca. Wunderschönes Liegen mit Blick auf hohe Berge hinter bewaldeter Küste mit einigen Fischerhäusern am Strand. Es erinnert uns etwas an die türkische Küste.
Marc bereitet uns die 4 Brassen, die die 2 Uwes vom Landausflug mitgebracht haben. Mein Tzaziki und Bohnensalat kommt auch gut an. Klares Wetter und Wolkenhimmel wechseln, bevor es abends ein erneutes sehr helles Blitzschauspiel gibt.
Die Guayraca Bucht gehört zum Tayrona Nationalpark östlich der Hafenstadt Santa Marta. Hier hat die Sierra Nevada die 2 am dichtesten zum Meer liegenden Berge der Erde (5770m).
Trotz Hitze den Ankerplatz genießend, freuen wir uns über 4 weitere Brassen von den vorbeiziehenden Fischern.Mittags weiter 8 SM zur sehr schönen Bucht Bahia Concha, ruhig wie ein Bergsee. Abends Brassen und Mondschein. Mit polierter Außenhaut segelt uns Henryke am folgenden Morgen um die Insel Aguja 8 SM nach Santa Marta. Vor nicht zu hässlichen Hochhäusern liegen wir in der neuen noch leeren Marina, empfangen von netten Marineiros, die das Einklarieren in Kolumbien leicht machen.
Abends Bummel durch die lebendige Großstadt (460.000 Einw.). Erst der 3. Geldautomat funktionierte und ermöglicht eine köstliche riesige Suppe beim freundlichen Chinesen am betriebsamen Boulevard, hinter dem Strand- auch hier Multikulti!
Durch grüne Hügel, Wald und Plantagen starten wir am folgenden Morgen per Taxi zum Bergdorf Minca (650 m hoch) zur 3 ,5 stündigen Wanderung, oft steil am und durch den Armaca Fluss. Das dichte Grün beeindruckt unsere Meerwasser und Himmel gewohnten Augen. Uwe. S. schleppt seine Frau sogar Huckepack durch den Fluss. Auch sehr nette kolumbianische Studenten waren mir beim Klettern behilflich. 2 Uwes freuten sich sehr über ein kühles Bad unterm Aumaca Wasserfall und das kühle Bier von der Hütte. Indianer sollen hier an touristikfreien Tagen ihr Bad nehmen , uns blieben sie heute fern.
Nach Großeinkauf im Supermarkt, der 1. In Kolumbien ein Erlebnis, geht’s am nächsten Tag 12 sm in die Bucht von Tagango mit fröhlichem Strandleben vor schicken Häusern.
Abends wieder in Santa Marta- Vorsicht beim Bummel in einsamen Straßen, wo Uwe sich einen Kahlkopfhaarschnitt verpassen lässt.
Am 8.11. 10:30 Uhr Ablegen, 50 sm zu uns empfohlener Bucht, Punta Hormoso, nicht in den Seekarten verzeichnet- mit 3-4 BF aus W, später SW. Vorsichtiges Umschiffen der Sandbank.
Marc serviert uns karibisch zubereiteten Vahoofisch mit Kochbananen, fasst Vollmondstimmung.
Morgens Entsalzen der Henryke von starken Regengüssen. Wir faulenzen, lesen und arbeiten. Abends Huhn in Wein bei Meeresrauschen von der Sandbank. 2 Segler ankern weit weg.
Frühstart 4:15 Uhr am 10.11. Kreuz bei 2-4 BF aus SW z. T. mit Motor. 13.00 Uhr sind Hochhäuser von Cartagena in Sicht. Vorbei am beeindruckenden Stadtpanorama steuert Marc sehr sorgfältig zur Durchfahrt Baca Grande und Isla de Terra Bamba. Nach Ruhepause in Terra Gamba fällt der Anker um 18.00 Uhr am Club Nautica Cartagena neben z. T. schlecht gepflegten Schiffen im Dreckwasser.
Primitives Clubgelände und wegen Nationalfeiertag laute Musik die Nacht durch, nicht gerade unser Traum!
Am nächsten Morgen sieht der Ankerpatz vor den Hochhäusern und den Altstadttürmen in der Ferne schon ganz anders aus. Unser Altstadtbummel über gepflegte Plätze zwischen herrlichen Bauten ist grandios, mit Pause im renommierten Charleston Hotel, wo uns ein netter Ami zum Empfang eines internationalen Businessevents von Bankern einlädt. Die businessgekleideten Gäste geben uns in unserer Freizeitkleidung ein Wohlgefühl, wie es sicher im Vier Jahreszeiten Hotel in HH nicht möglich wäre.
Während die 2 Uwes zum Massenumzug (Nationalfeiertag) an die Strandpromenade ziehen, genieße ich von der Hoteldachterrasse lebhaftes Straßentreiben, Beach- und Meerblick bis zur ankernden Henryke und nach Sonnenuntergang auf die angestrahlten Türme der alten Kirchen.
Am folgenden Tag zieht eine turbulente Schiffsparade in Form eines Karnevalsumzuges an Henryke vorbei, alles vollgeladen mit fröhlichen und singenden Menschen. Ja, die faszinierende Feierlust der Südamerikaner endete natürlich mit einem riesigen Feuerwerk.
Unseren übervollen Einkaufswagen schiebt ein Hilfsboy vom teuren, gut bestückten Supermarkt bis ans Gummiboot bevor wir am nächsten Morgen wieder zur Isla de Terra Bamba tuckern und Ruhe genießen.
Am 13.11. ankern wir um nach 5 stündigen Kreuz mit SW 5-6 zwischen Isla Grande und Isla Rosario, endlich wieder ein Bad im türkisfarbenen Waser in traumhafter Umgebung zu nehmen, dann Spaziergang über die Insel mit kleinem Ökohotel.
Am 14.11. mit Halsenkurs zurück nach Cartagena, wo Uwe L. uns morgen verlässt und ich für unsere Landreise nach Peru und Ecuador packe. Wir 4 sind 630 SM gesegelt mit nur positiven Erlebnissen Durch Crewmitglied Marc aus Jamaica hörten wir viel über sein Land und Leute. Das brachte uns die Karibik auch ein großes Stück näher. Es war gut, so einen kräftigen, segeltüchtigen, jungen Mann (24 J) an Bord zu haben.
Am 16.11. repariert ein Techniker die Ray Marine Anlage. Ab Morgen hütet Marc 3, 5 Wochen die Henryke.
Am 12.12.sind Uwe und ich ergebnisgeladen zurück von unserem Peru- und Ecuadortrip incl. 10 Tage auf einem kleinen Motorschiff in der grandiosen Natur der Galapagosinseln. Nach der gelungenen Reise durch südamerikanische Landschaften und Städte wie Lima, Cusco mit Machu Picchu, Quito, die Magie der Anden entlang den Vulkanen auf der Pan Americana.
Übernachtet in Haziendas und schönen Hotels in alten Palästen- Wanderungen im Urwald, weitläufig und einsam, historisch unerschöpflich inklusiv sehr netter internationaler menschlichen Begegnungen. Die Schilderungen ergeben einen weiteren Reisebericht.
Schiffsleben ist wieder angesagt. Mehrere Tage bemüht sich ein freundlicher Handwerker leider vergeblich um die Instandsetzung des Generators. Heftige Regengüsse und Supermarkteinkauf mit gut schmeckenden Fertigbrathähnchen. Bei bestem Wetter ein 2. Ausflug zur Isla Rosario, wo uns die Schönheit einer Karibiksegeltour wieder sehr bewusst wird.
Am 16.12. verlässt uns Marc. Er will über Weihnachten nach Hamburg zu deutschen Verwandten. Nach 8 Monaten auf Henryke hat man mit 24 Jahren auch wieder andere Pläne.
Am 18.12. kommt Jemima, kurz Jubi, aus New Orleans angeflogen. Eine junge Schottin, Weltenbummlerin, telefonisch empfohlen von Uwes vorigen Bootsboy Den. Fröhlich mit großem Rucksack steht sie an der Pier und wird fast 4 Monate auf Henryke bleiben. Nach Mitternacht trifft Jochen Meißner aus Hamburg ein. 2 Tage später geht’s mit vollen Diesel- und Wassertanks, prall gefüllten Lebensmittel- und Getränkefächern, mit abgestempelten Reisepässen und Bordspapieren und meinem kolumbischen Haarschnitt ab 11.30 Uhr in gut 5 Stunden mit 3-4 BF aus S zur, uns nun schon vertrauten, Isla RosarioAußer freundlichen uns umkreisenden Einheimischen mit zu teuren Langusten genießen vor allem die Neuankömmlinge die Karibische Szenerie.
Am 21.12. um 15:45 vorsichtig aus der riffreichen Bucht motort mit 6 BF aus SNO und reichlich Seegang in Richtung Panama zu den San Blas Inseln. Bis 1:00 Uhr nachts sitzen Jochen und ich draußen. Sehr sorgfältig fummelt sich Jochen in die, für ihn neuen Geräte ein. Wie gehabt kein Schiff weit und breit in Sicht, nur herrlicher Sternenhimmel.
Morgens flaut es ab auf 3 BF. Uwe und Jubi sehen dann die Mondsichel auf dem Wasser liegen, eine uns im Norden unbekannte Mondposition. In weiterer Ferne ein Segler zu sehen. Um 13:00 Uhr ist Panamas Küste im Dunst in Sicht. Nach 160 sm in 23 Stunden fällt der Anker südöstlich der Insel Mulatupo in einer Innenpassage. Ein toller Ankerplatz, unser 1. In Panama kurz hinter Kolumbiens Grenze bei den Kuna Indianern in den San Blas Insel.
Neugierigen Blick auf die ersten freundlich wirkenden Kunas in ihren Einbäumen. Hinter den Inseln rauscht laut die Brandung. Wir sind glücklich, etwas müde und gespannt auf Weiteres. Abends wird bei Kerzenschein und Shanty Musik unser lang ersehntes, noch wenig bekanntes Ziel, die San Blas Inseln gefeiert, 2 Tage vor Heilig Abend.
Kunas bringen 1 Dose Bier am Morgen, ein großes Bündel Bananen und eine Kokosnuss, die Jochen liebevoll zerlegt.
Grüne Dschungelhügel am Festland und in der Ferne das Dorf Mulatopo. Natalie und Philip von der entfernt ankernden Segelyacht „ Hibiscus“ aus Frankreich (uns sahen sie gestern segeln) erzählen beim Sundowner von ihrer Weltumseglung.
Abends wandert unser gesamter Hühnerfleischvorrat über Bord, nachdem Uwe mit einem nicht gut riechenden Teil davon Jubis Gemüsetopf „bereichern“ wollte. Die Fische freuen sich über den Vorweihnachtsbraten sicherlich mehr als wir.
24.12. Nach gewohntem Morgenbad wieder an Bord entdecken wir hinten auf der Seereling eine zusammengerollte gelbe Schlange mit dunklen Verzierungen, die am ausgehängten Fender hochgekommen sein muss.
Erst dank Fotos identifizieren wir eine Boa auf Henryke. Fröhliche Weihnachten in der Karibik! Uwe befördert sie mit dem Peekhaken ganz cool dahin, woher sie kam und sie schwamm schnell davon.
Die Erkundung des Ortes Mulatupo ist höchst spannend. Neben dicht aneinander stehenden strohgedeckten Hütten blicken uns große Kinderaugen und freundliche Einheimische an. Fleißige Frauen in ihrer typischen sehr bunten Kuna Tracht schleppen schwere Lasten. Männer stehen oder sitzen herum, oder schippern zur Bananen und Kokosnussernte in den Urwald.
Leider ist der Lehrer, der über die Kunas ein Buch schreibt über Weihnachten in Panama City.
Zur Vogelbeobachtung paddelt die Hibiscus- und Henryke Crew den schmalen Fluss landeinwärts, wo wir gleich 2,5 m lange Krokodile entdecken und wesentlich aufregender finden, als die großen friedlichen Vögel am Flussufer.
Vorbei, an einem erstaunlich weit vom Dorf weg liegenden Friedhof, wo die Toten unter Strohdächern wie in den Dorfhütten begraben werden, freuen wir uns über die vielen, Grüns und Blumen des Dschungels, die Ruhe nur durch unsere Paddelschläge des Einbaumbootes mit Einheimischen gestört.
Später motoren Hibiscus und Henryke 6 SM zum Ankern vor die Insel Pinos.
Mit Weihnachts CDs, Kerze, kleinen Gaben, Jochens Weihnachtskeksen, Inges Kartoffelsalat u. Würstchen – neben einigen Telefonaten feiern wir einen sehr außergewöhnlichen Heiligen Abend. Teile der Crew folgen einer Einladung zur Dorffeier der Indianer.
Weiter zur Masagamdi Bucht. Vor uns eine kleine Hütte mit nur 4 Hütten, sonst nur dichter Urwald am Festland.
Mit Gedanken an Schlangen und Krokodile, Weihnachts CDs und Kerze ist die Stimmung eines 1. Weihnachtstages in dieser Umgebung schwer zu beschreiben, Wir genießen Rotwein, und Uwe träumt von einer Languste oder dickem Fisch. Der singende Fischer am nächsten Morgen hat aber keinen Fisch. Dafür schippern wir zum größten Fischerdorf der San Blas Inseln: Ustupe. Außer Einkauf von 40 Brötchen und einem Gemälde direkt vom Künstler, bewundern wir einen struppigen Weihnachtsbaum vor einer verwitterten Kirche. Es folgen weiter ruhige Ankerplätze mit endlich auch Fische liefernden Fischern. Uwe genießt jeden Abend sein Bad mit Meeresleuchten unter dem immer wieder erwähnenswerten Sternenhimmel. Klima ist sehr angenehm, heiter bis wolkig, selten kurzen Regen.
Der Generator funktioniert mit einmal, als ob er immer lief, ein uns unbegreifliches Weihnachtsgeschenk.
Kleine Segelstrecken zwischen den vielen Inseln mit gutem Wind zu dem weiter draußen liegenden Cays mit weißen Stränden, Palmen und Meereschrauschen an den Riffen oder zur waldbewachsenen Festlandküste.
Am 29.1. feiern wir Jochens 40. Geburtstag mit von Uwe zubereiteten 4 Langusten vor der unbewohnten Insel Sugardup.
Weiter über Snug Harbor, Coco Bandero Cays, Nagarna nach Rio Azucar Kakandup, wo wir 400 l Wasser auffüllen, nach 11 Tagen und langem Suchen und Warten 1 dickes Tiefkühlhuhn und 40 Brötchen finden. Ein Kuna Junge führt uns zur Bäckerhütte, wo uns ein Männlein hinter einer aufgeklappten Öffnung auf 1 Std. Wartezeit vertröstet. Diese Indianer backen ihre Brötchen mit Milch und Mehl der Kokosnuss plus Weizenmehl. Bis vor einigen Jahren war die Kokosnuss auch Zahlungsmittel. Wir sehen die Kongresshalle des Ortes, wo nach alter Tradition Versammlungen mit dem gewählten Rat stattfinden, Richtersprüche und sonst wichtiges entschieden und diskutiert wird.
Die Kuna Indianer haben mit der panamaischen Regierung feste Abmachungen getroffen, ihre alten Bräuche noch beizubehalten. Doch besonders bei der Jugend macht sich der Wunsch nach modernem Leben bemerkbar, wie Handy, Fernseher und keine Teilnahme mehr am Kongressabend.
Am 31.12. pfeift es kräftig 5-6 BF aus NO. Jochen findet erfolgreich den Wetterbericht. Wir schwimmen kräftig gegen den Swell, bevor wir von Sabutupored zu den Eastern Hollandes Cays aufbrechen, einer weiter draußen liegenden Inselgruppe hinter einem langen Riff, lange begleitet von vielen Delfinen.
Neben uns ankern deutsche und 1 kanadischer Segler und für uns sehr überraschend der deutsche 3 Master Thor Heyerdahl, welcher mit deutschen Schülern Langzeitsegeltouren veranstaltet. Bei der Weite in den Buchten sind die Ankerabstände der einzelnen Schiffe sehr groß.
Unser Sylvester Essen Coq au Vin schmeckt köstlich, bevor wir um 9:30 müde in der Koje liegen, aus der uns Uwe mit lauter Musik vor 24:00 Uhr weckt. Bis 2:00 Uhr sitzen wir mit Rotwein in der herrlich warmen Nacht ins Neue Jahr hinein.
Den 1.1. 2012 genießen wir an unserem traumhaften Ankerplatz mit dem türkisfarbenen Wasser nebst wohltuendem Brandungsrauschen und frischer Brise und dem Spaziergang auf einer kleinen Insel nur von 1 Familie bewohnt.
Auf der „Touristikinsel“ der San Blas: Conti mit Flughafen, Wasserflugzeug, wenigen großen Motorbooten- überrascht uns das spärliche Lebensmittelangebot. Außer 1 ollen Ananas, Coca Cola, 1 Salt, aber guten Brötchen finden wir nichts.
Nach 18 sm in 1,5 Stunden ankern wir vor der winzigen Insel Gunboat Island, auch nur mit 1 Hütte.
Wolken und Wind bis 25 Knoten klappern im Mast stört bis zum Festzurren der Unterwanten unseren Schlaf. Zum nächsten Ziel die Lemmon Cays, ist wieder Vorsicht angesagt wegen zahlreicher Korallenriffe.
Ca. 15 Segelyachten liegen in der großen Bucht, weitere folgen. Uwe freut sich über Langustenverkäufer, auch unser Weinvorrat gibt noch genug her. Der Generator arbeitet alle 2 Tage bestens, nur es gibt kaum noch zu kühlenden Proviant.
Abends netter Seglertreff auf der Insel wo sogar Bier und Wein von einem Kuna ausgeschenkt wird unter „Insidermanagement“ eines deutschen Dauerseglers.
„Seglertratsch und Diskussionen aus USA, Norwegen, Dänemark, Österreich, Kanada nebst vielen Deutschen füllen einen feuchtfröhlichen Abend unterm dicken Mond.
Am 5.1. verlassen des vielseitigen Liegeplatzes Richtung grünes Festland zur Bucht Malia. Uwe kommt mit 5 Makrelen von den Fischern hinter der Sandbank zurück. Von Jubi und Jochen nach Uwes Anweisung geschuppt stillen sie unseren Hunger in der friedlichen Einsamkeit.
Am 6. 1. verlassen wir leider, leider die San Blas Inseln bei 5 BF aus NO, 50 SM und kräftigem Seegang zur Isla Grande und Isla Lintos. Letzterer wird unser Ankerplatz um 21:00 Uhr. Vogelgesang und Brüllaffen Geschrei, Nudelgericht und dicker Mond sorgen für Zufriedenheit.
Morgens sichten wir weidende Pferde und Schafe neben Ferienhäusern an den grünen Hügeln und seit langem mal wieder Autos.
Bei Hans im kleinen Restaurant an Land gibt’s gutes Essen und beim fröhlichen tiefschwarzem Friseur für Uwe wieder einen Kahlschnitt.
Elke und Rolf von einer Beneteau erzählen viel von ihrem 10 jährigen Segeltrip.
Nächsten Mittag starten wir auf meinen Wunsch zur Brüllaffeninsel Lintos per Beiboot. Auf dieser dschungeldichten Insel leben nur Affen. Außer mir, niemand mit Stock, stapfen wir durchs Grün und schon rasen 3 brüllende Affen auf uns zu. Uwe schreit, Inge steigt ins Boot. Uwe stürzt und liegt wie ein Maikäfer auf dem Rücken strampelnd am Boden, von einem nicht kleinen Affen attackiert. Mit Schuhen um sich schlagend und Jochen mit meinem Stock zu Hilfe kommend geht die Geschichte gut aus. Die Affen brüllen noch lange unserm Gummiboot hinter her.
Am 9.1. nur 10 sm mit starkem Seegang in die Bucht der historischen Stadt Portobello, deren günstige Lage Kolumbus auf seiner 4. Reise entdeckte und seitdem mehrere Jahrhunderte der Hauptausfuhrhafen Südamerikas für goldbeladene spanische Schiffe wurde.
Heutzutage gibt’s im Backpackerrestaurant munteres Geplauder mit jungen Leuten aus der ganzen Welt und interessanten Bericht eines Lehrers des holländischen Schülerschiffs Regina Mares ähnlich der Thor Heyerdahl.
Nach 20 sm bestem Segeln liegt Henryke ab 10.1. für 10 Tage in der luxuriösen Shelter Bay Marina im Westen der großen Bucht der Hafenstadt Colon unweit des Panama Kanals.
Die Marina ist von Natur umgeben, per Auto 20 Min. bis Colon, bietet jeden Service und sicheren Liegeplatz.
400 SM segelten wir ab Cartagena bequem durch dies glücklicherweise noch nicht bekannte Revier bis zum westlichsten Ziel unserer Reise und dank Jochens sorgfältiger Navigationshilfe auch sehr entspannt. Mehrere verlassene Schiffe auf Riffen liegend hatten es nicht so gut geschafft.
Nach Einklarieren per Mietauto für 1 Woche starten wir zum 1. Landausflug in Panama, überqueren den Panamakanal, vorbei an Teakholzplantagen, durch nette Dörfer in gesund aussehender Landwirtschaftsumgebung zum kleinen See im Urwald, wo plötzlich ein großer Einbaum mit Indianern eines anderen Stammes als unsere Kunas in San Blas auftaucht. Neben der Atlantikmündung des Flusses Chares, der übrigens die Schleusen des Panamakanals mit Wasser beliefert, am einsamen Fort San Lorenzo genießen wir den Meeresblick hinter dichtem Dschungel. Netter Ami- der einzige Tourist erzählt von seinen vergangenen Marineerlebnissen dort. Nichtbrüllende Affen springen in den Bäumen.
In Panama City, 2 Nächte im schickem Hotel Rio Plaza Panama gibt’s große Freude beim Treff mit Anke und Robert Scheffler. Durch ihr Winterquartier bei Sohn Tim und Frau führten sie uns, sich bestens auskennend, durch diese große, pulsierende Stadt incl. schöner Altstadt. Uwe bestaunte natürlich die architektonische Hochhausbauleistung dieser rapide wachsender Business City.
Am 13.1. fliegt Jochen zurück. Wir fahren mit Schefflers entlang der Pazifikküste durch Ferienorte mit langen Ständen, durch 5m Tidenhub ein anderes Bild als am Atlantik.
Nach Besuch in Schefflers Winterquartier im sehr schicken Panama City Hochhaus folgt fröhlicher Abend mit viel Sangrilla und großen Steaks im Stadtrestaurant und 4 Schefflers berichten von Land und Leuten.
Crewmitglied Martin Friedrich aus Hamburg ist eingetroffen und Jubi ist glücklich über den Einkauf einer Gitarre.
Mit dem Auto mit Jubi am Steuer starten wir 4 am nächsten Tag auf der Pan Americana gen Westen 5 Stunden im flachem Gelände zur hässlichen Stadt Chitro. Dafür sorgt nach langem Suchen wegen der schlecht ausgeschilderten Landstraßen der hübsche Bergort El Valle wieder für gute Stimmung.
Auf dem sonntäglichen Kunsthandwerkermarkt gibt’s für uns auch etwas Nettes. Nach kleiner Bergwanderung bei erfrischenden Klima vorbei an komfortablen Ferienhäusern zurück zum Panamakanal um auf der Aussichtsplattform 2 große Schiffe zu bestaunen. Auf der Rückfahrt zur Marina behindert uns ein unvorstellbar lebendiges Straßenfest bei der Schleusenüberquerung für ca. 2 Std.
Noch 3 Tage genießen wir die tolle Marina mit großem Pool, den Schwatz mit Langzeitseglern wie den Kanadiern im netten Restaurant, bevor Artur Feese aus Berlin an Bord kommt.
Nach Großeinkauf in sehr gutem Supermarkt im nicht ungefährlichen Colon heißt es Leinen los am 20.1. um 8:30.
Hoch am Wind liegen 250 SM vor uns bis Providencia. Nach wenigen Meilen bei 4-6 BF aus NO bemerken wir unsere unbefestigte UKW Antenne. Dank Arturs Mastklettereikünsten geschickt wieder repariert. Schnell schaukelt Henryke durch die Wellen bei heißer Sonne.
Nach 30 Std. fällt der Anker vor der südlichen Westseite der gebirgigen grünen Insel Providencia und die kolumbianische Flagge wird mal wieder hochgezogen. Providencia gehört zu Kolumbien.
Deutsche Wurst-, Käse- und Schwarzbrotmitbringsel ergeben ein köstliches Frühstück. Danach eine 3,5 Std. Taxirundfahrt über die gepflegte Insel und gutes Fischessen in uriger Strandkneipe am Abend.
Es folgt ein fauler Tag mit nur 5 SM zum Ankern vorm kleinen Hafen Santa Isabel Providencia.
Früh um 4:30 los am 24.1. Vor uns 370 SM bis Jamaica! Wind 4-7 BF aus NO mit Genua 4 genau gegen an. Schauerböen! Jubi bekocht uns mit Spicy Rice.
25.1. Henryke stampft heftig gegen Seegang. Jeder sucht sich eine bequeme Kojenecke. Der Sternenhimmel tröstet über mache Unbequemlichkeit hinweg. Am 26.1. Jamaica in Sicht, Genua wird gesetzt. Nach 56 Std mit 40 Std. Motorbegleitung fällt der Anker nach 370 SM in der großen Bucht von Negil in West Jamaica um 12:30. Glücklich genießen wir Bad, Dusche und jeder seinen Lieblingsdrink nach einem heftigen Wellenritt.
Nächsten Morgen um 6:30 schon weiter 30 SM bis Montego Bay Marina, ankern vor einem schicken Club. Nach langem Einklarieren erfreut uns ein exquisites Abendbuffet und netter Schwatz mit Cordula und Andreas Raim von einer Najad 42, und den Kanadiern zu zweit, auf einem großen Dreimaster.
Am 28.1. außer Wasser- und Dieselfüllung- Ruhetag. Abendbesuch der Najadcrew sorgt für Unterhaltung bei nicht wenig Rumkonsum.
Am 29.1. weiter gen 0, 30 SM zur schönen Dicovery Bay, wo endlich die Schnorchler auf ihre Kosten kommen.
Uwe kocht ein gutes Nudelgericht, Martin und Artur genießen wie immer ihren Rum, Jubi singt und spielt auf der Gitarre. Eine liegende Mondsichel schaut zu.
Nächster Tag ist kühl und wolkig. Manfred und Artur kommen begeistert von einer zu mietenden Luxusvilla zurück und Jubi kocht uns Huhn mit Kokosmilch bevor um 18:30 in die Nacht hinein gestartet wird, gen 0 mit Groß- und Genuasegel 4 bei 4-5 BF später auf 7 BF steigend, nur noch mit kleinem Großsegel- wieder ein harter Ritt.
Nach 30 sm um 24:00 in den Procabessa Harbor Bay. Nächsten Morgen freuen wir uns über den friedlichen Ankerplatz und draußen heult der Wind. Während die 4 Landausflug machen, genieße ich die Lesestunden.
1.2. 4:00 früh auf. Gegen kräftigen Seegang mit 5 BF wieder mit Motor Hilfe gen 0 an der bergigen grünen Nordküste Jamaicas entlang gestampft, so nenne ich diese Art zu segeln. Artur und Uwe schlagen sich tapfer durch, später sitzt Martin draußen bis um 10:00 nach 32 Meilen vor der Hemingway Marina in Port Antonio, der Anker fällt und Jubi serviert uns ein englisches Frühstück aus der Pfanne.
Während die 4 mit ihren Laptops im die Marina verschwinden, genieße ich den mir vom Vorjahr bekannten, schönen Liegeplatz mit Blick auf die Häuser an den grünen Hügeln. Abends fröhliche Runde in der Marina Bar mit Langzeitseglern aus Frankreich, England und Australien.
Nach Einkauf auf dem sehr karibischen Markt und Supermarkt bummel ich durch mir bekannte Straßen in dieser lebendigen untouristischen Karibikstadt.
Die Jamaikaner sind sehr dunkelhäutig, sehen stark afrikanisch aus. Artur und Martin kehren vom Landausflug zurück, bevor wir ein Abendmenü (Languste inklusive) im am Fels klebenden Restaurant genießen.
Am 3.2.verlassen wir um 11:15 Jamaika bei klaren Wetter Richtung Haiti. Seegang stärker als erhofft. Wind 2-5 BF aus NO. Nach 180 Meilen in 27 Stunden greift der Anker in der schönen Bucht Isle à Vache, südlich des Haiti Festlandes, am Ort Port Morgan. Schon die Boote mit geflickten und zerfetzten uralten Segeln machen die Armut des Landes erkennbar. Immer mehr Einheimische auf ihren Einbäumen kommen auf uns zu, bieten Hilfsdienste an, suchen Gespräche und bitten auch um Nahrungsmittel. Einige Jungen kratzen die Muscheln unseres Unterwasserschiffs ab und polieren die Außenhaut. Nach Bordessen lockt uns abends Musik von der dunklen Insel im Gummiboot an den Strand. Zwischen Palmen und Hütten empfangen uns die freundlichen Menschen unterm Fastvollmond, da wurde auch unser Tanzbein aktiv.
Am nächsten Tag kommen Jean und Carma an Bord, um uns bei unserer Schülerunterstützung behilflich zu sein. Die Verbindung kam durch die netten französischen Segler von Jamaika zustande.
Ein Kinderchor der sonntäglichen Kirchenmesse dringt bis zu uns rüber. 2 Boys führen uns an sehr einfachen Hütten und Häuschen vorbei zu einer erstaunlich ansprechenden Volksschule, wo wir am Sonntag die sehr, sehr freundliche Schulleiterin treffen, um für 3 gute Schüler das Schulgeld weiter zu bezahlen, denn die Kinder müssen ohne Zahlungsfähigkeit sofort die Schule verlassen.
Auch für Carmas jüngste Schwester, auf einer protestantischen Schule mit Nähen lernen und anderen praktischen nützlichen Ausbildungen, setzen wir uns ein. Sie bringt uns persönlich abends einen ganz rührenden Dankesbrief vorbei.
Beim Spaziergang am Strand und durchs Dorf treffen wir süß gekleidete und frisierte Kinder, höfliche junge und alte Leute mit Gesprächen in Französisch auf Haiti. In einer wirklich „ollen“ Bude am Strand „ Restaurant“ genannt bereitet man uns ein gutes Fischgericht.
Per Wassertaxi (diese Bezeichnung klingt für uns Verwöhnte viel versprechend) ab 8:00 den folgenden Morgen mit Jean und Carma und 10 weiteren Insulanern bei ruhiger See ca. 1 Stunde zur Stadt Los Cayes am Festland Haitis mit abenteuerlichen Ausstieg ohne Landemöglichkeit am dreckigsten Platz dieser Reise. Vorbei an zerfallenen, mal einst hübschen Stadthäusern mit, bescheiden bestückten sogenannten Geschäften und vielen Menschen- nun der Besuch vom 2. Gymnasium. Kennenlernen der 3 netten für uns ausgesuchten Schüler, Unterhaltung mit dem Schulleiter und kurzer Schulbesichtigung in klapprigen engen Gebäuden mit Gefängnis ähnelnden Gittertoren an den Eingängen der Kontrolle halber. Sehr disziplinierte Schüler, alle in einer gepflegten Uniform- wuseln, uns anlächelnd um uns herum.
Zum 3. Gymnasium, jeder von uns auf dem Rücksitz eines Motorrollers schnell durch den Verkehr von alten Autos, Motorrädern, Pferdewagen, Radfahren und Fußgängern zum Autotaxi am Stadtrand.
Dort fahren wir in einem Lieferwagen mit Regenplane und vollgestopft mit Menschen über Land.
Mir fielen einige sehr gut aussehende, geschmackvoll gekleidete Mitreisende mit süßen Kindern auf. Der französische Stil ist noch merkbar in diesem bedauernswerten, armen Land.
Endlich Stopp für uns, wo uns eine sehr ernste Schülerin mit großen klugen Augen zur Begrüßung entgegen kommt. Die Schule, ein baufälliges Gebäude auf dem Lande beindruckt und sehr mit dem Lehrplan und sehr seriösen Schulleiter.
Zur Seerückfahrt werden Uwe und ich durch tiefes Wasser auf Buckeln von Einheimischen ins„Wassertaxi“ getragen.
Der Arm tut noch weh, vom Halten der löchrigen Plane über den Köpfen der dicht gedrängt, laut diskutierenden Insulanern und uns Zugereisten. Nach dem 8 stündigen Ausflug zurück auf Henryke ist uns wieder klar, wie gut es uns geht.
Schon um 17:00, wieder umkreist von neugierigen und bettelnden freundlich winkenden Menschen verlassen wir diesen schönen unvergesslichen Platz Haitis in das Nachbarland Dominikanische Republik mit wenig Wind und Seegang einer Vollmondnacht entgegen.
Nach 130 sm am 7.2. in der unbewohnten Bucht mit glasklarem Wasser vor langem weißem Strand. Bahia de Las Aguilas völlig überraschend an diesem Ende der Welt, wohin auch keine Straße führt schwimmt ein Taucher auf uns zu mit Langusten und gereinigtem Tintenfisch, die er uns fast schenken will. Das Abendessen ist gesichert.
Artur und Martin entfernen mitgeschleppte Fischerbojenreste an unserem Propeller, sonst Ruhetag am 8.2. mit Strandspaziergang und Tintenfischsalat. Bevor wir am 9.2. um 10:00 starten, gelingt es Artur jedem sein Frühstücksei anders weich zu kochen.
25 sm Kreuz mit BF aus O zur Isla Beata zum uns bekannten Ankerplatz, genießen wir die Langusten mehr als das zähe Congfleisch. Cong ist eine in der Karibik häufig vorhandene riesige Muschel.
6:00 am nächsten Morgen weiter kreuzend mit 4 BF in 10 Stunden bis zum Hafen Barabona. Einklarierung in der Dom. Rep. und Drink mit netten Amis.
Am 11.2. wird bei sehr ruhiger See zum 1. Mal seit der Atlantiküberquerung der blau- orangene Gennacker hochgezogen, sichtbar zu Uwes Freude. Nach 6 Std. sind wir an unserem Endziel Las Salinas, dank tüchtiger Crew mit 1200 SM ab Panama und 2230 SM ab Curacao.
Jubi bleibt an Bord bis zur nächsten Weiterreise- ihre fröhliche junge gute Laune mit Gesang und Gitarrenspiel war eine Bereicherung. Außerdem wurden unsere Englischkenntnisse mit ihr und Marc aus Jamaika mal wieder kräftig trainiert.
Wir 4 reisen am 12.2. nach Stadtbesichtigung von Santo Domingo zum Flughafen, um am 13. 2., mit 1 Tag Verspätung wegen Maschinenschaden, ins kalte Deutschland zurückzukehren.
Uwe und ich sind dankbar und glücklich über den gelungenen Verlauf dieser vielseitigen, abenteuerlichen und erlebnisreichen Reise
Inge